Ich beobachte eine Kollegin auf dem Firmenparkplatz, die im Seitenspiegel ihres schicken Zweisitzers überprüft, ob das Makeup und die Frisur sitzen. Sie sieht erholt, entspannt und sehr gut aus wie ich finde. Ich hingegen bin stolz auf mich, dass ich überhaupt irgendwie am Parkplatz angekommen bin, beide Augen geschminkt sind und ich noch bevor sich die Kollegen auf dem Flur mit "Mahlzeit" begrüßen einstempeln kann. :D
Manchmal fühle ich mich, als hätte ich vor dem ersten Meeting schon die halbe Welt gerettet und wäre dabei etwas demoliert davon gekommen. Aber das wahnsinnige an der Sache: es macht wirklich Spaß! Man hat sozusagen "das Beste aus beiden Welten" - vormittags Meetings und nachmittags Spielplatz. Mir ist der Schritt nach der Elternzeit wieder zu arbeiten zuerst richtig schwer gefallen. Als sich aber alles einigermaßen eingespielt hatte, hat es mir richtig gut getan auch mal wieder über andere Dinge nachzudenken als Kind und Dreckwäsche...
Das einzige Problem ist allerdings, dass sich während man im Büro sizt, zu Hause die To Dos auf mysteriöse Weise vermehren. Mir scheint manchmal als würden kleine Männchen in meiner Abwesenheit alles wild herum schmeißen, Kleidung beschmutzen, die Küche verwüsten und Staubflocken in den Ecken verteilen. So ungefähr sieht es nämlich aus, wenn ich wieder nach Hause komme. :D
Aber wenn man einfach schnell wieder auf den Spielplatz verschwindet und dort den Nachmittag verbringt, stört es einen gar nicht so sehr, dass zu Hause das Chaos herrscht. ;) Das alles ein wenig lockerer zu sehen, hilft enorm! :D
In diesem Sinne - ich stelle jetzt meine Kaffeetasse zu den anderen auf den Küchentresen und fahre zu einer Freundin, die sicher alles schnell irgendwohin "aufgeräumt" hat bevor ich komme :D
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